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Rheinische Post, Dienstag, 08.11.2005, Lokaler Sport (Mönchengladbach)
 
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Kämpfen ist nicht alles
 
Beim Budo-Sport haben auch Selbstverteidigung und Formenwettkämpfe einen Stellenwert.
Die Deutsche Kampfkunst-Meisterschaft sollte dies wieder vermitteln.
 
Von Sascha Köppen

KAMPFSPORT Die Eindrücke beim Betreten der Jahnhalle erinnerten an die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft: Kaum ein Sitzplatz war zu erhaschen. „Das werden bei unserem Showprogramm nachher noch mehr“, freute sich Rolf Welters, der mit seinem Verein Asahi seit Jahren die Deutsche Kampfkunstmeisterschaft der United Martial Arts Academy ausrichtete. Sogar aus Berlin reiste ein Teil der etwa 350 Sportler an, worauf Welters besonders stolz war: „Die Athleten hätten auch in Berlin an einem Wettkampf teilnehmen können, sie haben sich aber für uns und die weite Reise entschieden.“
 
Solcher Zuspruch ist natürlich nur mit Verlässlichkeit und vorausschauender Planung zu erreichen. „Die Veranstaltung steht für das nächste Jahr praktisch schon wieder“, schildert Welters, der auch Vorsitzender des Verbandes ist. Ein Ziel soll sein, den Besuchern zu vermitteln, dass der Budo-Sport nicht nur aus Kämpfen besteht. „Etwa zwei Drittel der Starts werden diesmal bei den Formenwettkämpfen und Selbstverteidigung durchgeführt“, so Welters. Damit bleibt nur noch ein Drittel für die Kämpfe übrig. „Wir hätten natürlich auch mit einem ausgeglichenen Verhältnis kein Problem“, will Welters nicht gegen die Kampfformen sprechen, „aber wir wollen gezielt die verschiedenen Facetten zeigen.“
 
Kein Siegerpokal ohne Einsatz
 
Das bringt enormen Aufwand. Durch die zahlreichen Mehrfach-Starter bedeuten 350 Aktive etwa dreimal so viele Starts. „Deshalb sind etwa 40 Helfer im Einsatz“, bedankt sich der Asahi-Chef. Zudem ist es für Welters wichtig, dass niemand in einem Feld von nur drei Startern zu einem Pokal kommt: „Ich war zuletzt auf einer Veranstaltung, wo einer meiner Leute kampflos auf den ersten Platz kam.“ In einem solchen Fall wurden in der Jahnhalle mehrere Kategorien zusammen gelegt. In manchem Wettbewerb mussten sich die Sportler so mit bis zu 35 Konkurrenten auseinandersetzen.
 
Cam Peters vom Ausrichter Asahi (rechts) gewann in seiner Leichtkontakt-Klasse.
Foto: Dieter Wiechmann [Rheinische Post]
 
Senioren brachte Asahi selbst nicht an den Start. Dafür waren fast 40 eigene Junioren mit dabei, und das durchaus erfolgreich. Taras Laritzki und Jessica Bauß teilten sich Platz eins in den Softstyle-Formen, zudem erreichte Laritzki in Selbstverteidigung und Leichtkontakt jeweils den zweiten Rang. Felix Lopes gewann die Kategorie Hardstyle, holte zudem jeweils den dritten Platz in Leichtkontakt und Selbstverteidigung. Can Peters gewann ebenfalls seine Leichtkontakt-Klasse. Auch andere Gladbacher Vereine waren siegreich. Serina Selle gewann für das Karate Dojo den Hardstyle-Formenwettkampf. Zudem war Michael Le für den Verein Black Dragon sowohl im Soft- als auch im Hardstyle bei den Senioren der Sieger. Ulrich Sahl (1. Quanfa Schule) siegte in der Selbstverteidigung.

INFO
 
Rekord eingestellt
 
Mit mehr als 350 Teilnehmern hat die Kampfkunst-Meisterschaft die Rekordteilnahme von vor vier Jahren eingestellt. Rund 250 Starter treten dabei in den Juniorenwettbewerben an. Damit hat Rolf Welters es geschafft, gegenüber dem Vorjahr deutlich zuzulegen.
 
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